Dachwohnung einrichten? Die besten Tipps, Ideen & Co.
Sie bringt Vorzüge, aber auch Tücken mit sich. Wie also richtest du deine Dachwohnung am besten ein?
Die einen lieben sie, die anderen hassen sie. Die Rede ist von der Dachwohnung. Wie alles im Leben, hat auch diese Medaille zwei Seiten. Die Dachfenster bringen eine Extraportion Licht, aber auch Hitze mit ins Innere. Dachwohnungen sind meist günstiger, erschweren dafür aber das Einrichten durch die schrägen sowie oftmals niedrigen Decken. Damit ist die Liste noch lange nicht zu Ende. Doch letzteres Problem lässt sich zum Glück mit etwas Kreativität lösen. Denn die Dachwohnung bringt beim Einrichten auch ganz neue Möglichkeiten mit sich. Solltest du gerade in ein Dachgeschoss einziehen oder du willst deine Bude auf Vordermann bringen, können dir daher folgende Tipps helfen:
1. Sitzen statt stehen!
Es gibt Dachwohnungen, bei denen beginnt die Schräge erst über der Stehhöhe. Doch Hand aufs Herz: Diese Wohnungen sind eher die Ausnahme als die Regel. Wenn du im Dachgeschoss lebst, wirst du also mit großer Wahrscheinlichkeit das Problem haben, nicht bis zu den Wänden aufrecht gehen zu können. Damit lässt sich dieser Platz nur schwer nutzen. Doch die Lösung ist simpel: An den Außen- und damit schrägen Wänden bringst du am besten deine Sitz- sowie Schlafgelegenheiten an. Dadurch wird der Platz mit geringer Stehhöhe sinnvoll genutzt und diese Ecken versprühen zudem eine Extraportion an Gemütlichkeit. Also ab mit dem Sofa, dem Bett, dem Sitzsack & Co unter die Dachschräge - bestenfalls mit einem direkten Ausblick durch das Dachfenster.
2. Stauraum statt "Staubraum"!
Dennoch kann es in der Dachgeschosswohnung Ecken geben, bei welchen der Platz sogar zum Sitzen oder Liegen nicht mehr reicht. Oftmals bleiben diese dann ungenutzt und fungieren bestenfalls als Staubfänger. Doch das muss nicht sein. Denn gerade diese scheinbar unbrauchbaren Ecken können zum echten Stauraumwunder werden. Schließlich sind viele Dachgeschosswohnungen eher klein gehalten und somit ist jeder zusätzliche Platz für deinen "Krimskrams" wertvoll. Überlege also, wie du bewusst Stauraum kreieren kannst. Du hast beispielsweise die Möglichkeit, ein Möbel so zu platzieren, dass die Kartons & Co in der Ecke dahinter nicht mehr sichtbar sind. Oder du baust sogar einen richtigen Wandschrank, was mit einigen Brettern und etwas handwerklichem Geschick in der Regel kein Problem darstellt. Keine Ecke ungenutzt lassen - so lautet also dein Motto.
3. Küche individuell planen!
Die Küche stellt in vielen Dachgeschosswohnungen eine besondere Herausforderung dar. Schuld sind daran erneut die schrägen Wände. Denn hier Oberschränke aufzuhängen, erscheint auf den ersten Blick unmöglich. Tatsächlich ist es oftmals einfacher und sinnvoller, eine Küchenform zu wählen, welche auch ohne Oberschränke ausreichend Platz bietet, sei es als L-Form, U-Form oder mit zwei Küchenzeilen. Allerdings müssen dabei natürlich auch die Möglichkeiten des Raumes berücksichtigt werden, ebenso wie weitere Faktoren. Sollte der Platz also trotzdem nicht ausreichen, gibt es mittlerweile auch spezielle Oberschränke für Dachschrägen - die jedoch meist individuell angepasst werden müssen. Alternativ kannst du zugeschnittene Regalböden anbringen oder gesonderten Stauraum schaffen, zum Beispiel durch ein Regal an der gegenüberliegenden Wandseite. Sollte keine Dunstabzugshaube möglich sein, löst du das Problem kurzerhand, indem du den Herd unter dem Dachfenster platzierst. Hast du das Geld und möchtest es investieren, ist natürlich auch eine maßangefertigte Küche möglich und wird garantiert zu einem Highlight in deiner (neuen) Wohnung.
4. Dachfenster "richtig" abdecken!
Eigentlich sind Dachfenster eine tolle Sache. Schließlich bringen sie - wie bereits erwähnt - mehr Licht in den Raum. Dachwohnungen sind daher gemeinhin heller als Wohnungen in niedrigeren Stockwerken. Allerdings kann es im Sommer dadurch sehr heiß werden oder in der Nacht wirken die Fenster wie ein "bedrohliches" Loch in der Decke. Eine Möglichkeit zum Abdecken zu installieren, ist daher das A und O. Für diesen Zweck gibt es spezielle Rollos, die mit Schienen oder Seilen gespannt werden und dadurch in Position bleiben. Bestenfalls wählst du diese in hellen Farben sowie leicht lichtdurchlässig. So nimmst du dem Raum kaum Helligkeit, kannst aber die Hitze, die Dunkelheit & Co aussperren. Jedoch musst du dann natürlich auch wissen, wann es im Sommer an der Zeit ist, um die Jalousien oder Rollos zu schließen, damit du tatsächlich die heiße Luft fernhältst…
5. Den Loft-Charakter inszenieren!
Fenster im Dach, aber auch sichtbare Balken oder schwere Eisenträger - solche Besonderheiten sind in der Dachgeschosswohnung also keine Seltenheit. Wie bereits erwähnt, ist das nicht jedermanns Ding. Doch richtig umgesetzt, kannst du dadurch einen Loft-Charakter in deine Wohnung bringen, der wiederum viele Fans hat. Falls du dich also für ein Loft begeistern kannst, solltest du diese Merkmale der Dachwohnung bewusst hervorheben. Nutze den Balken als Befestigung für die Lampe im Industrial-Style oder befestige deinen Fahrradhalter am Metallgeländer der Treppe, die direkt in deinem Wohnzimmer endet. So oder so ähnlich können kreative Ideen aussehen, um den Look zu vervollständigen. Nicht fehlen dürfen dann aber Naturtöne und -materialien, wie sie bei einem richtigen Loft genutzt werden.
6. Probier's mal mit Gemütlichkeit!
Es gibt noch einen weiteren Grund, weshalb so viele Menschen die Dachgeschosswohnung lieben: Sie ist deutlich gemütlicher als eine "normale" Wohnung. Die schrägen Wände und Decken sorgen nämlich für ein Gefühl der Geborgenheit und dieses kannst du zusätzlich unterstreichen. Ist der kühle Loft-Charakter also eher nicht dein Ding, probier’s stattdessen mal mit Gemütlichkeit. Ein flauschiger Teppich hier, ein großer Vorhand dort - und schon hast du den Höhlencharakter verstärkt. Dazu viele Sitzgelegenheiten mit noch mehr Kissen, Decken & Co und fertig ist deine persönliche "Kuscheloase" in den eigenen vier Wänden.
7. DIY statt Standard!
Beim Stauraum ist das Stichwort bereits gefallen: Viele Möbel für die Dachwohnung kannst du selbst (um-) bauen. Das ermöglicht dir, den Platz sinnvoller zu nutzen und macht deine Einrichtung zugleich individueller. Werd also gerne kreativ und bau getreu dem Motto "Do-It-Yourself" neue Regale, lackier eine alte Kommode um, schleif den urigen Holztisch ab, staple dein Bett aus Europaletten zusammen und, und, und… Die Möglichkeiten sind beinahe endlos und bringen zugleich einen weiteren Vorteil mit sich: Durch das Aufbereiten, Umbauen und Nutzen von alten Möbeln, Holzbrettern sowie anderen Gegenständen, seien sie aus dem Second-Hand-Kaufhaus, vom Flohmarkt, aus Kleinanzeigen oder dem eigenen Keller, sparst du dir auch noch jede Menge Geld.
8. Begehbarer Kleiderschrank? Ja, bitte!
Zuletzt stehst du vor einer Herausforderung, wenn es um deinen Kleiderschrank geht. Denn einen klassischen Schrank zu nutzen, ist in einer Dachgeschosswohnung beinahe unmöglich. Stattdessen gilt es, den Platz sinnvoller und zugleich schöner zu gestalten, damit deine Klamotten ordentlich untergebracht sind. Und wer träumt nicht von einem begehbaren Kleiderschrank?! Arbeite daher mit Kleiderstangen und Regalen, welche du in unterschiedlicher Höhe anbringst. Auch platzsparende Möbel wie ein kleiner Hocker, in welchem du zugleich deine Schuhe unterbringen kannst, vereinen perfekt das Feeling eines begehbaren Kleiderschrankes mit einem Plus an Stauraum. Nicht fehlen darf zudem natürlich ein Spiegel. Dieser lässt den Raum zugleich größer wirken und kann durch die Spiegelung zusätzliches Licht bringen. Sinnvoll ist daher, diesen gegenüber von einem Fenster anzubringen. Solltest du trotzdem eine optische Abgrenzung des Kleiderschrankes zum Zimmer wünschen, kannst du beispielsweise mit einem Vorhang arbeiten. Dieser wirkt leichter als eine tatsächliche Schranktür und bringt zugleich noch mehr Gemütlichkeit - eben passend zum sechsten Tipp.
9. Der Minimalismus lebt!
Last but not least, kommt deine Dachwohnung besonders gut zur Geltung, wenn du sie minimalistisch einrichtest. Vollgestellte Wände, viel zu viel Deko, enge Laufwege - all diese Dinge sorgen für ein beengtes Gefühl und somit den Hauptgrund, weshalb viele Menschen eben doch nicht im Dachgeschoss leben möchten. Aber das muss nicht sein. Der Minimalismus ist "in" und lässt die Räume größer wirken. Er gibt dir das Gefühl, durchatmen zu können und wirkt dadurch befreiend. Befreiend ist er zugleich für dein Bankkonto, denn auch der Minimalismus hilft dir dabei, während der Einrichtung viel Geld zu sparen. Mit diesen Ideen wird deine Dachwohnung garantiert zu einer echten Traumwohnung!