
Links oder rechts ist hier die Frage!
Früher galt es als Problem, wenn ein Kind den Stift mit der linken Hand führte. Eltern und Erzieher setzten alles daran, den Wechsel in die rechte Hand zu erzwingen. Denn der Linkshänder hatte im Volksmund einen schlechten Ruf.
Dafür sprechen Redewendungen wie "zwei linke Hände" haben. Linkshänder wurden als ungeschickt abgestempelt. Wohingegen das Herz schon immer auf dem "rechten" Fleck saß und so manches "nicht mit rechten Dingen" zuging. Kein Wunder also, dass der Umerziehung der kleinen Jungen und Mädchen eine große Bedeutung zukam.
Heute ist das anders. Man weiß längst, dass Rechts- oder Linkshänder zu sein, angeboren ist. Man kann es nicht ändern und sollte es auch nicht. Denn die Umerziehungsversuche früherer Zeiten haben bei den Betroffenen mitunter schwere psychische Störungen begründet, die sie ihr Leben lang nachhaltig beeinflussten.
Armbanduhr nur für Rechtshänder
Wie schwierig das Leben für Linkshänder sein kann, zeigt schon ein Blick auf die Uhr, die von Rechtshändern bevorzugt links getragen wird. Der Aufziehmechanismus war früher so platziert, dass der Rechtshänder ihn gut bedienen konnte. Erst mit der Einführung digitaler Technik verschwand das Rädchen, die sogenannte Krone, und damit auch die Benachteiligung der Linkshänder.
Vorzugsweise trägt man seine Uhr heute an dem Handgelenk, an dem sie im Alltag weniger stört, egal ob rechts oder links. Rolex stellt längst auch Uhren für Linkshänder her. Für jeden ist ein passendes Modell zu bekommen, egal ob für Links- oder Rechtshänder. Und es muss auch nicht die neue Rolex sein. Sämtliche Modelle gibt es gebraucht zum fairen Preis. Rolex-Uhren online kaufen ist ebenfalls ganz einfach.
Als Linkshänder in der Schule
Für Eltern, die selbst Rechtshänder sind, ist es nicht immer einfach, einem Kind mit angeborener Linkshändigkeit etwas beizubringen. Der Umgang mit Messer und Gabel, Schuhe zu binden, alles stellt ein Problem dar. Überhaupt hat es der Linkshänder in einem von Rechtshändern dominierten Alltag nicht leicht. Zwar gibt es inzwischen Füllfederhalter für Linkshänder, doch wenn links daneben der rechtshändige Klassenkamerad sitzt, sind Zusammenstöße unausweichlich.
Die Tinte des Füllers hat darüber hinaus erhebliche Auswirkungen auf Linkshänder, sie wird beim Schreibfluss verwischt und ziert die Hand statt das Papier. Gelesen und geschrieben wird von links nach rechts. Deshalb ist es für Linkshänder oft schwierig, schreiben zu lernen. Manche Kleinkinder schreiben deshalb in Spiegelschrift, bis sie es in der Schule richtig lernen. Auch die Blickrichtung beim Lesen von links nach rechts muss erst trainiert werden. Für Lehrer ist das nicht immer einfach. Man denke an Werk- und Handarbeitsunterricht. Das Beibringen von Stricken und Häkeln von einem Rechts- an einen Linkshänder war und ist eine schwierige Aufgabe.
Die Ausbildung ist eine besondere Herausforderung
Doch mit der Schulzeit sind die Probleme längst noch nicht beendet. Auch im Erwachsenenleben hat der Linkshänder tägliche Herausforderungen zu meistern. Linkshänder sind nun einmal weltweit in der absoluten Minderheit und so verwundert es nicht, dass die meisten Werkzeuge für Rechtshänder geschaffen wurden. Nicht jeder Ausbildungsbetrieb kann Werkzeug doppelt anschaffen. Denn der Linkshänder braucht einen auf seine Bedürfnisse ausgerichteten Arbeitsplatz.
Das fängt schon mit der Computer-Maus an und endet bei Maschinen und Geräten in der Produktion. Der Einstieg ins Berufsleben ist für junge Menschen ohnehin nicht einfach, er sollte durch zusätzliche Hürden nicht noch schwieriger gemacht werden. Das Problem ist dabei nach wie vor, dass man sich der Schwierigkeiten gar nicht bewusst ist, mit denen Linkshänder im Alltag zu kämpfen haben. Deshalb haben sich in den letzten Jahren immer mehr Beratungs- und Informationseinrichtungen herausgebildet, die sich mit den speziellen Bedürfnissen der Linkshänder in Beruf und Alltag beschäftigen.
Linkshänder haben Vorteile im Kampf
Man schätzt, dass zwischen acht und 15 Prozent aller Menschen Linkshänder sind. Und diese Präferenz gab es schon vor 5.000 Jahren. Auf Gemälden werden mehr Rechts- als Linkshänder abgebildet und auch die archäologischen Funde lassen darauf schließen, dass die Menschen Werkzeug für die rechte Hand hergestellt haben. Es wurden aber auch Waffen und Werkzeuge gefunden, die von Linkshändern benutzt worden waren.
Im alten Rom galten linkshändige Sklaven noch als beschädigt und waren billiger zu bekommen als Rechtshänder. Für Forscher ist die "Händigkeit" noch immer ein begehrtes Wissensgebiet. Man möchte genauer wissen, wann und warum die Bevorzugung einer Hand entsteht, ob es einen Zusammenhang mit Persönlichkeit, Intelligenz aber auch Krankheiten gibt.
Natürlich interessieren auch Vor- und Nachteile, denn so manche Sportart ist für Linkshänder erfolgversprechender als für Rechtshänder. Im Kampfsport etwa rechnet der Gegner nicht mit einem Angriff der linken Hand. Das ist vermutlich auch der Grund, warum der Linkshänder die Geschichte überdauerte. In kriegerischen Völkern fanden die Forscher mehr Hinweise auf Linkshänder. Kampf war ein wesentliches Überlebenskriterium und wer da im Vorteil war, hatte schlicht die besseren Karten. So sind Linkshänder etwa auch beim Boxen überproportional häufig anzutreffen. Aber auch in vielen Ballsportarten sind Linkshänder erfolgreich. John McEnroe zum Beispiel gilt als der beste Tennisspieler aller Zeiten. Der Linkshänder war aber auch der exzentrischste. Er war unbeherrscht und obendrein ein ganz schlechter Verlierer!
Das Umdenken hat eingesetzt
Inzwischen gibt es zahlreiche Produkte, die speziell für Linkshänder gefertigt werden. Nicht nur der Schulfüller, auch Gegenstände wie Scheren oder Dosenöffner wurden auf die Bedürfnisse von Linkshändern angepasst. Kein Bereich blieb davon verschont. Eine Gitarre für einen Linkshänder muss eben anders aussehen als die für einen Rechtshänder. Einfaches Umspannen der Saiten genügt nicht. Trotzdem hat die linke Hand nicht überall ihren schlechten Ruf verloren. Sie gilt in manchen Religionen noch immer als "unrein".
Aus genau diesem Grund können etwa in Ghana Linkshänder nicht König werden. Um diesem Aberglauben entgegen zu wirken, begründete der Amerikaner Dean R. Campell 1975 den internationalen Linkshändertag, der seit 1976 ganz bewusst am 13. August gefeiert wird.
Linkshänder bekommen heute also entschieden mehr Aufmerksamkeit als früher. Weil bei ihnen die rechte Gehirnhälfte dominiert, sollen sie neben einer anderen Körper- und Raumwahrnehmung auch über mehr Kreativität verfügen als Rechtshänder. Obendrein sollen sie künstlerisch begabter sein. Ob das zutrifft, konnte die Wissenschaft bislang nicht zweifelsfrei belegen. Wahr ist aber, dass viele Genies Linkshänder waren: Leonardo da Vinci, Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven, Isaac Newton und sogar der berühmte Albert Einstein.