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Alles was du zum Devisenhandel und dem Forex wissen musst!

Was ist eigentlich der Devisenmarkt und wie lässt sich damit Geld verdienen!

Der Forex-Handel ist der Handel mit Devisen (Zahlungsmitteln, die auf eine fremde Währung lauten). Forex ist die Abkürzung für foreign exchange. Jeder hat schon einmal eine andere Währung benutzt, beispielsweise beim Urlaub in den USA Euro gegen US-Dollar eingetauscht. Nicht nur Urlauber brauchen ausländische Währungen. Insbesondere Unternehmen oder ganze Staaten benötigen Devisen, damit sie im Ausland einkaufen können.Der Devisenmarkt ist deshalb der mit Abstand größte Finanzmarkt der Welt und spannt sich um den ganzen Globus. Liquidität ist im Überfluss vorhanden, täglich werden dort vier Billionen US-Dollar umgesetzt. Etwa 80% des Handels finden in den Leitwährungen (Majors) statt - US-Dollar, Euro, Yen, Pfund und Schweizer Franken. Der Rest sind exotische Devisen. Dafür kauft man eine Leitwährung gegen die Währung eines Schwellenlandes, beispielweise US-Dollar gegen den südafrikanischen Rand oder den thailändischen Baht. Grundsätzlich lassen sich beim Forex-Handel alle denkbaren Devisen handeln - rund um den Globus.

Wie funktioniert der Devisenmarkt?

Nehmen wir an, ich fliege in die USA mit 1.000 Euro, die ich in Dollar umtausche. Zum Zeitpunkt des Umtausches ist das Verhältnis 1 zu 1,2. Für 1.000 Euro erhalte ich 1.200 Dollar. Nach zwei Wochen fliege ich mit 1.200 Dollar zurück, aber der Wechselkurs hat sich verändert und beträgt 1 zu 1,1. Der Dollar ist stärker geworden. Für 1.200 Dollar erhalte ich nicht 1.000 Euro, sondern 1.090 Euro. Es sind 90 Euro Gewinn - nur weil sich der Kurs verändert hat.So funktioniert der Devisenmarkt. Eine Währung steigt, weil die Nachfrage nach dieser Währung steigt. Dadurch verändert sich der Wechselkurs gegenüber einer anderen Währung. Der Devisenkurs (oder Wechselkurs) bestimmt das Verhältnis zwischen zwei Währungen. Der Devisenmarkt ist heute ein dezentraler Markt. Devisengeschäfte finden hauptsächlich im außerbörslichen Interbankenhandel statt. Großbanken sind untereinander über elektronische Systeme vernetzt. Daher gibt es, anders als bei Aktienmärkten, nicht die eine Forex-Börse.

Wie kann man einen guten Forex Broker finden?

Die Forex Broker ermöglichen Tradern, mit ausländischen Währungen auf dem Devisenmarkt zu handeln. Sie vermitteln zwischen den Tradern und dem Bank-zu-Bank Markt, auf dem die globalen Währungen gehandelt werden. Trader platzieren ihre Geschäfte, der Forex Broker nimmt sie an und leitet sie an den Markt weiter. Dafür erhält er eine kleine Provision.

Wie finde ich einen guten Forex Broker? Die Webseiten verschiedene Broker geben Auskunft über Hebel, Preise oder Gebühren. Der Forex Broker Vergleich auf Finanzradar und ähnlichen Plattformen, ist dabei eine große Hilfe. Die Beurteilungen der Anbieter sind ebenfalls wichtig, aber entscheidend ist das Gesamtbild. Enttäuschte Kunden schreiben häufig schlechte Beurteilungen - unabhängig von der tatsächlichen Qualität der Forex Broker.

Forex Trading ist die Champions League der Börse, hier spielen die Besten der Besten gegeneinander. Gute Forex Broker bieten ein Demokonto an, so können Neulinge üben. Ein Lot bezeichnet die Größe eines Devisengeschäfts, die Anzahl der Währungseinheiten, mit denen auf dem Devisenmarkt gehandelt wird. 100.000 Einheiten in der Basiswährung bilden ein Lot. Forex Broker sollten kleinere Lots (Minilot mit 10.000 Einheiten oder Mikrolot mit 1.000 Einheiten) als Handelsvolumen anbieten. Diese verringern das Risiko.

Die europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde ESMA hat eine stärkere Regulierung des Devisenhandels in Kraft gesetzt. Privatanleger dürfen Major Forex-Paare mit einem Hebel von maximal 1 zu 30 handeln. Für alle anderen Währungspaare gilt ein Maximalhebel von 1 zu 20. Diese Begrenzungen gelten jedoch nicht für Forex Broker in allen Ländern.
Ein guter Forex Broker sollte günstige Gebühren und Order-Erteilung auf mehreren Kanälen ermöglichen. Geringe Spannen zwischen An- und Verkaufskurs (die sogenannten Spreads) und ein rasch reagierender Kundenservice sind ebenfalls wichtig.

Was beeinflusst den Wechselkurs beim Forex-Trading?

Der Wechselkurs ergibt sich aus Angebot und Nachfrage der jeweiligen Währung. Wie bei allen anderen Produkten oder Rohstoffen, erhöht eine verstärkte Nachfrage den Wert der Währung.Wechselkursschwankungen haben generell zwei Ursachen. Erstens kann der Warenhandel Auswirkungen haben. Exportiert Deutschland viele teure Autos in die USA, müssen amerikanische Händler in Euros zahlen. Das führt in den USA zu einer hohen Nachfrage nach dem Euro. Das wiederum bewirkt eine Aufwertung des Euros gegenüber dem Dollar.

Stark schwankende Wechselkurse sind problematisch, denn sie erschweren den Handel zwischen Ländern. Deshalb versuchen die Zentralbanken der Länder, das Preisniveau von Währungen - und damit die Wechselkurse - stabil zu halten. Zentralbanken können intervenieren und gezielt fremde Währungen kaufen oder verkaufen. Geldpolitische Entscheidungen der Notenbanken sind für einen Forex Trader von großer Bedeutung.

Eine weitere Ursache für Schwankungen im Wechselkurs kann das Leitzinsniveau sein. Sind die Zinsen in Deutschland besonders hoch, lohnt es sich für Investoren dort ihr Geld anzulegen. Ausländische Investoren fragen nach Euros in Deutschland, das erhöht das Preisniveau des Euros.Steigende Zinsen können zu einer stärkeren Währung führen, sinkende Zinszahlungen zu einer schwächeren Währung. Der Leitzins wird von den Zentralbanken kontrolliert, jedes Land hat seine eigene Zentralbank. Beispielsweise die FED (Federal Reserve Bank, USA), die BOJ (Bank of Japan), die SNB (Swiss Nationalbank) oder die EZB (Europäische Zentralbank).

Global Events, die den Forex Handel beeinflussen

Viele Global Events, die den Forex-Handel beeinflussen, betreffen die Veröffentlichung von Daten. Zentralbanken versuchen, die Inflation bei ca. 2% zu halten. Sie achten auf wichtige Daten, die ihnen Anhaltspunkte über den Zustand des Landes geben. Wie stark ist die Wirtschaft? Besteht die Gefahr einer Inflation? Die konjunkturelle Lage ist von großer Bedeutung. Erzeuger oder Verbraucherpreise, die Zahl der Hausverkäufe oder das Wachstum der Geldmenge... stets geht es um die Frage der künftigen Kaufkraft der Währung.Die Non-Farm-Payroll wird in den USA jeweils am ersten Freitag im Monat veröffentlicht. Sie zeigt die Anzahl der Arbeitsplätze in den USA (außer in der Landwirtschaft, Privathaushalten oder beim Militär). Je mehr Menschen eine Beschäftigung haben, desto mehr können einkaufen. Die Preise und damit die Inflation steigen - eventuell werden die Zinsen erhöht und damit verteuert sich die Währung.

Der Durchschnittslohn ist wichtig. Haben die Menschen diesen Monat mehr Geld als im Vormonat, geben Sie mehr Geld aus. Die Preise - und damit die Inflation - steigen. Allerdings sind beides Spätindikatoren, genauso wie die Daten des Einzelhandels. Denn diese Zahlen ergeben sich aus den Daten des letzten Monats.Der CPI, der Consumer Price Index (oder Verbraucherpreisindex) zeigt die aktuellen Verbraucherpreise, eine wichtige Zahl für die Inflation. Der PPI, der Producer Price Index, zeigt, was Produzenten für die Rohmaterialien zahlen. Diese Preise werden an die Verbraucher weitergereicht, ein frühes Zeichen für die Inflation. Der PMI, der Purchasing Managers Index gibt über unterschiedliche Bereiche der Wirtschaft Auskunft. Stellen Firmen mehr Leute ein, investieren sie in neue Maschinen? Sind die Unternehmen optimistisch, kann die Wirtschaft wachsen, das wiederum bedeutet Inflation.

Angaben über White Goods sind aufschlussreich. White Goods sind Gebrauchsgüter wie Wasch- oder Spülmaschinen. Diese Dinge kauft man alle zwei bis fünf Jahre - aber nicht, wenn man Angst um seinen Job hat. Die Industrieproduktion zeigt die Produktionsmengen und damit den Zustand der Wirtschaft. Die Handelsbilanz listet auf, was ein Land ex- und importiert. Das GDP (Gross Domestic Product) veranschaulicht, wie gesund die Wirtschaft eines Landes ist. Wohnungsdaten geben Auskunft über die Bauindustrie, wie viele Kredite vergeben wie viele Wohnungen gebaut werden etc. In einer funktionierenden Wirtschaft wird gebaut und die Menschen kaufen Häuser.Viele Währungen haben besondere Eigenschaften. Der südafrikanische Rand, der kanadische oder der australische Dollar beispielsweise gelten als Rohstoff-Währung. Ihre Kurse reagieren besonders empfindlich auf Preisveränderungen an den Rohstoffmärkten. Der südafrikanische Rand profitiert auch stets von steigenden Goldpreisen.

Die Interpretation globaler Events

Erfolgreiche Forex Broker haben immer den Wirtschaftskalender im Auge. Natürlich ist es extrem schwierig, unter all diesen Zahlen die wirklich wichtigen herauszufinden. Die Zahlen des Vormonats können hilfreich sein. Wie hat der Dollar auf die Arbeitslosenrate reagiert? Was ist mit dem Erdölvorrat oder dem Gasbestand? So lässt sich feststellen, welche Zahlen die Kurven in die Höhe schießen oder abstürzen lassen, was große Auswirkung auf den Markt hatte. Wenn große Institutionen, große Hedgefonds nicht beunruhigt sind, spielen die News wahrscheinlich keine große Rolle.Die oben genannten Zahlen sind im Prinzip für jedes Land wichtig, dessen Währung Sie handeln. Nach den News, den wichtigen global Events, bleiben die Kurven stabil, oszillieren kurz oder gehen steil nach oben. Für einen Trader ist es extrem wichtig, einen kurzfristigen Ausschlag von einem steilen Anstieg zu unterscheiden. Trader konkurrieren nicht mit Algorithmen, die sofort auf Neuigkeiten reagieren. Erfolgreiche Trader betrachten die Zahlen, ob sie besser oder schlechter sind als prognostiziert. Ist eine Zahl wie erwartet, kann man gelassen bleiben, der Markt wird wohl nicht reagieren.

Andere Global Events

Global Events, die unerwartet auftreten, können enorme Schwankungen im Markt auslösen. Das können Ereignisse sein wie Covid 19, der Brexit, die Wahl von Donald Trump oder der Ukraine Krieg. Auch im Wechselkurs Euro und Schweizer Franken kam es zu massiven Verwerfungen. Eine Zeitlang war der Euro an den Schweizer Franken gekoppelt die Schweizer Nationalbank wollte eine fixe Wechselrate bei ca. 1,2. Von einem Tag auf den anderen hob die Schweizer Notenbank diese Fixierung auf. Der Kurs sackte massiv ab und Investoren verloren sehr viel Geld.

Wichtig beim Forex Trading

Schwankungen zwischen den Wechselkursen finden nicht nur im Wochenrhythmus statt, sondern in Stunden, Minuten und Bruchteilen von Sekunden. Um auf den kleinsten Ebenen zu handeln, braucht es eine sehr schnelle Internetverbindung, und sehr gute Kurse. Beim Forex Trading wirken sich sogar das Hundertstel eines Cents auf Erfolg und Misserfolg aus.Ein Pip ist die kleinstmögliche Kursbewegung, die ein Währungskurs vollzieht. Ein Pip beschreibt eine Veränderung der vierten Nachkommastelle. Forex Trading lohnt sich daher nur mit großen Summen und die Devisen können deshalb gehebelt werden. Bei einem Hebel von 30 werden statt 1.000 Dollar 30.000 Dollar eingesetzt. Steigt oder fällt der Markt, ist mehr Gewinn als nur ein paar Cent möglich.