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Foto: IMAGO / IlluPics
Das ist die neue EU-Verordnung für Neuwagen
In der neuen EU-Verordnung werden Geschwindigkeitsassistent, Alkohol-Wegfahrsperre und Datenaufzeichnung bald Pflicht.
Das Auto - es ist im Wandel und so auch das Autofahren selbst. Themen wie Tempolimit, Klimawandel, die steigenden Spritpreise oder verkehrsberuhigte Bereiche in Städten führen zu einem ständigen Diskurs. Vieles im Hinblick auf die Mobilität ändert sich momentan - so auch die Anforderungen an das liebste Spielzeug der Deutschen.
Am 22. Juli 2022 tritt eine neue Verordnung der Europäischen Kommission in Kraft. Die Verordnung bezieht sich auf die Zulassung von neuen Autotypen, die ab dem 22. Juli 2022 verkauft werden und allgemein für alle Neuwagen ab 2024. Sie betrifft jeden, der sich demnächst für den Kauf eines ganz neuen Automodells interessiert oder in zwei Jahren einen Neuwagen erwerben will, um natürlich ENERGY in bester Soundqualität beim Autofahren zu hören. ;-)
Der Hintergrund
Das Ziel der neuen Verordnung ist laut dem Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union "die Zahl der Toten und Schwerverletzten auf den Straßen der Europäischen Union (EU) durch die Einführung modernster Sicherheitstechnologien als Standard-Fahrzeugausstattung deutlich zu verringern".
Seit 2010 ist die Zahl der Verkehrstoten in der EU bereits um 37 % gesunken. Mit der neuen Verordnung und der pflichtmäßigen Einführung von technischen Assistenzsystemen soll die Zahl noch weiter nach unten gehen. Insbesondere sollen durch den Einsatz der neuen gesetzmäßigen Assistenzsysteme "ungeschützte Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger und Radfahrer" geschützt werden.
Alle neuen gesetzlichen Assistenzsysteme im Überblick!
Intelligenter Geschwindigkeitsassistent
Der intelligente Geschwindigkeitsassistent oder auch international abgekürzt "ISA", soll den Fahrer jederzeit auf das aktuell geltende Tempolimit auf der Straße aufmerksam machen. Bei erhöhter Geschwindigkeit wird der Fahrer durch einen Alarmton oder ein vibrierendes Pedal auf sein Fehlverhalten bei der Fahrweise hingewiesen.
Obwohl der "ISA" beim Starten des Pkws automatisch eingeschaltet ist, lässt er sich dennoch jederzeit manuell von dem Fahrer ausschalten.
Müdigkeitswarner
Der Name ist sicherlich selbsterklärend. Es geht darum, den Autofahrer und seine Umwelt zu schützen, indem der Fahrer auf seine Müdigkeit oder in manchen Fällen sogar auf Sekundenschlaf aktiv hingewiesen wird.
Es gibt Müdigkeitswarner, die unterschiedliche Parameter wie das Lenkverhalten, die Lautstärkeregulierung des Radios oder auch das Öffnen des Fensters bewerten, um die Fahrtauglichkeit des Fahrers zu analysieren. Andere Müdigkeitswarner funktionieren auch über Kameras, die die Augen und Lidbewegungen des Fahrers kontrollieren.
Es gibt Müdigkeitswarner, die unterschiedliche Parameter wie das Lenkverhalten, die Lautstärkeregulierung des Radios oder auch das Öffnen des Fensters bewerten, um die Fahrtauglichkeit des Fahrers zu analysieren. Andere Müdigkeitswarner funktionieren auch über Kameras, die die Augen und Lidbewegungen des Fahrers kontrollieren.
Rückfahrassistent
Die meisten werden auch schon den Rückfahrassistenten kennen. Er hilft dem Fahrer beim Ein- und Ausparken des Pkws. Die Rückfahrkamera erkennt Hindernisse und Passanten.
Ereignisbezogene Datenaufzeichnung
Die ereignisbezogene Datenaufzeichnung kann man sich ähnlich wie eine Blackbox aus dem Flugzeug vorstellen. Sie speichert das Fahrverhalten des Fahrers wie die Geschwindigkeit und die Position des Pkws. Die Datenaufzeichnung erfolgt aber nur kurz vor einem Auf- und Zusammenprall beziehungsweise einem Unfall. Die anonymisiert ausgelesenen Daten sollen für die Unfallforschung verwendet werden.
Notbremsassistent
Der Name ist Programm! In bestimmten Gefahrensituationen wie einer drohenden Kollision mit einem Hindernis auf der Straße soll der Notbremsassistent mithilfe von Radar, Kamera und Lidar das Auto selbstständig "in die Eisen" zwingen und einen Unfall verhindern.
Notbremslicht
Das Notbremslicht ist nicht zu verwechseln mit dem normalen Warnblinklicht. Der neue Sicherheitsassistent tritt in Kraft, wenn ein vorausfahrendes Fahrzeug mit starker Verzögerung (über 6 Meter/Sekunde) schnell abbremst. In diesem Fall blinken die Bremslichter schnell hintereinander auf.
Spurhalteassistent
Viele Neuwagen haben ihn bereits verbaut. Der Spurhalteassistent schaltet ein, sobald der Fahrer die Fahrbahnmarkierung ungewollt überschreitet oder in den Gegenverkehr lenkt. Der Spurhalteassistent wird nur bei einer Notsituation aktiv und kann den Fahrer warnen oder sogar selbst in das Fahrgeschehen eingreifen.
Alkohol-Wegfahrsperre
Die Alkoholweg-Fahrsperre ist noch nicht aktiv in der neuen Verordnung. Dennoch müssen die neuen Fahrzeugtypen und Neuwagen ab 2024 eine Vorrichtung haben, sodass die Alkohol-Wegfahrsperre nachgerüstet werden kann.
Die Ergebnisse und Auswirkungen der Verordnung auf die Verkehrsstatistiken sollen dann alle fünf Jahre bewertet und geprüft werden. Sichere Fahrt!