Junge Frau umarmt eine ältere Frau. Junge Frau umarmt eine ältere Frau.

Gesund und aktiv durch die Jahre: So hilfst du deinen Eltern und Großeltern

Graue Haare, faltige Haut: Das Älterwerden ist ein unvermeidlicher Teil des menschlichen Lebenszyklus, der mit zahlreichen Veränderungen einhergeht – und damit ist nicht nur die Optik gemeint.

Älterwerden heißt aber nicht zwangsläufig, dass Gesundheit und Vitalität eingebüßt werden müssen. Im Gegenteil, denn durch eine bewusste Lebensführung und regelmäßige Bewegung können wir dazu beitragen, unsere körperliche und geistige Gesundheit über die Jahre hinweg zu erhalten. 

Bewegung für ein erfülltes Leben

Ein aktives Leben ist in jedem Alter ein Schlüssel zum Wohlbefinden. Besonders für unsere Eltern und Großeltern kann regelmäßige Bewegung einen enormen Unterschied machen. Mit zunehmendem Alter verlieren die Muskeln an Kraft und Masse, ein Prozess, der als Sarkopenie bekannt ist. Regelmäßige körperliche Aktivität kann diesem Prozess entgegenwirken, indem sie den Muskelaufbau fördert und die Muskelkraft erhält.

Bewegung verbessert die Flexibilität und Balance, was das Risiko von Stürzen und den damit verbundenen Verletzungen verringert. Ein stabiler Gang und eine gute Körperhaltung sind für die Selbstständigkeit im Alter entscheidend. 

Bewegung hat nachweislich positive Auswirkungen auf die mentale Gesundheit, indem sie zum Beispiel Depressionen und Angstzustände reduziert. Zudem kann sie die kognitive Funktion verbessern und das Risiko von Erkrankungen wie Alzheimer reduzieren.

Regelmäßige körperliche Aktivität kann das Risiko für zahlreiche chronische Erkrankungen, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes, einige Krebsarten und Osteoporose, senken.

Integration von Bewegung in den Alltag

Motiviere deine älteren Angehörigen, mit dir gemeinsam leichte Spaziergänge zu unternehmen oder an altersgerechten Fitnesskursen teilzunehmen. Viele ältere Menschen sind unsicher, welche Art von Bewegung für sie geeignet ist, besonders wenn sie gesundheitliche Einschränkungen haben. Du kannst recherchieren, was sich eignet, oder sogar gemeinsam mit den Älteren an speziellen Fitnesskursen für Senioren teilnehmen.

Aquagymnastik, Tai Chi und Yoga sind besonders geeignet, da sie geringe Verletzungsrisiken aufweisen und gleichzeitig Spaß machen. Zeige Interesse an ihren Aktivitäten und feiere ihre Erfolge, egal wie klein sie sein mögen. Es geht nicht um Höchstleistungen, sondern um Freude an der Bewegung und das gemeinsame Erleben.

(Foto: Adobe Stock / Yakobchuk Olena)

Sei ein aktives Vorbild. Wenn ältere Menschen sehen, dass jüngere Familienmitglieder Wert auf Bewegung legen, kann das inspirierend wirken. Indem du regelmäßig Sport treibst und dies zu einem festen Bestandteil deines Lebens machst, zeigst du, dass körperliche Aktivität in jedem Alter wichtig ist. Bestärke ältere Menschen darin, aktiv zu bleiben, indem du ihre Fortschritte anerkennst und feierst. Manchmal braucht es nur ein wenig Ermutigung, um den inneren Schweinehund zu überwinden. Kleine Herausforderungen oder Ziele können ebenfalls motivierend wirken.

Stärkung von Körper und Immunsystem

Eine gesunde Ernährung und genug Flüssigkeit sind das A und O für die Vitalität im Alter. Klar, das klingt jetzt ein wenig nach Belehrung, aber es ist wichtig – und mit den richtigen Tricks sogar ziemlich easy und spaßig!

Auf den Teller kommt, was fit macht. Eine bunte Mischung aus Gemüse, Obst, Vollkornprodukten und magerem Eiweiß ist der Schlüssel. Das hält nicht nur den Körper in Schwung, sondern auch den Geist. Nimm dir Zeit, gemeinsam mit den Großeltern zu kochen. Es ist eine tolle Gelegenheit, um von ihren Kochskills zu lernen – denn sind wir mal ehrlich, niemand kocht so gut wie Oma! Außerdem kannst du sie dabei sanft in Richtung gesündere Optionen lenken. Ihr könnt zusammen Essen vorkochen, damit für mehrere Tage etwas im Kühlschrank ist

So wichtig wie eine ausgewogene Ernährung ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Ältere Menschen merken oft nicht, dass sie Durst haben. Ein bisschen mütterliches (oder väterliches) Verhalten hat noch niemandem geschadet. 

(Foto: Adobe Stock / Bojan)

Die heimliche Gefahr: Folgen einer Mangelernährung

Wer hätte gedacht, dass nicht richtig zu essen so eine große Sache sein kann? Bei älteren Menschen kann eine Mangelernährung ziemlich heimtückisch sein und Folgen haben, die ihr nicht auf die leichte Schulter nehmen solltet. Es geht hier nicht ums ein oder andere vergessene Mittagessen, sondern um ein kontinuierliches Defizit an wichtigen Nährstoffen. Hier ein kleiner Einblick in die möglichen Konsequenzen:

  • Schwächelndes Immunsystem: Wenn der Körper nicht die nötigen Vitamine und Mineralstoffe bekommt, kann er sich nicht effektiv gegen Krankheitserreger wehren. Das bedeutet, dass Oma und Opa anfälliger für jede Erkältung oder Grippe werden, die um die Ecke kommt. 
  • Müde und schlapp: Ohne die richtige Treibstoffmischung aus Kohlenhydraten, Fetten und Proteinen fühlen sich die Großeltern möglicherweise ständig müde und schlapp. Das kann so weit gehen, dass selbst alltägliche Aktivitäten wie der Gang zum Supermarkt oder das Treffen mit Freunden zur Mammutaufgabe werden.
  • Verlust von Muskelmasse und Stärke: Mangelernährung kann dazu führen, dass der Körper beginnt, seine eigenen Muskeln abzubauen, um an Energie zu kommen. Das Resultat sind weniger Muskelkraft und -masse, was nicht nur die Mobilität einschränkt, sondern auch das Sturzrisiko erhöht. 
  • Längere Heilungsprozesse: Selbst kleine Verletzungen oder Erkrankungen können zu einem Marathon werden, wenn der Körper nicht die Nährstoffe bekommt, die er für die Heilung braucht. Proteine helfen, beschädigtes Gewebe zu reparieren und neues zu bilden. Bei einer Mangelernährung, die oft mit einem Proteindefizit einhergeht, fehlt es an diesen essenziellen Bausteinen, was den Heilungsprozess verlangsamt. Vitamin C und Zink zum Beispiel spielen eine zentrale Rolle bei der Wundheilung und Immunabwehr. Fehlen diese Nährstoffe, können Wunden schlechter heilen, und der Körper ist anfälliger für Infektionen. Fette, besonders Omega-3-Fettsäuren, sind wichtig für die Zellgesundheit und entzündungshemmende Prozesse. Eine unzureichende Fettzufuhr kann zu einer verzögerten Heilung führen, da der Körper nicht effektiv gegen Entzündungen ankämpfen kann. Eine schlechte Ernährung kann die Genesungszeit deutlich verlängern.

Die gute Nachricht ist, mit ein bisschen Aufmerksamkeit und Fürsorge lassen sich diese Probleme vermeiden. Halte ein Auge auf die Ernährungsgewohnheiten deiner älteren Angehörigen, und sei bereit, einzugreifen, wenn du Anzeichen einer Mangelernährung bemerkst.

Vorsorge und Prävention

Wir alle kennen das Sprichwort: „Vorbeugen ist besser als heilen.“ Das gilt besonders im Alter unserer Großeltern. Ein bisschen Proaktivität kann Wunder wirken, um den Arztbesuch auf Routinechecks zu beschränken, statt aufgrund von Notfällen. Ein jährlicher Gesundheitscheck hilft, den Überblick über die Gesundheit zu behalten und frühzeitig auf mögliche Warnsignale zu reagieren. 

Jährliche Vorsorgeuntersuchungen und Gesundheitschecks

Es gibt eine Reihe verschiedener Untersuchungen, die ab einem gewissen Alter in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden sollten. Einmal im Jahr ein bisschen Blut abgeben, um zu sehen, was im Körper so los ist, gehört zum Standardprogramm. Hier wird auf alles Mögliche geschaut: Blutzucker, Cholesterin, Nieren- und Leberwerte und vieles mehr. So können die Ärzte einen Blick darauf werfen, ob alles im grünen Bereich ist oder ob vielleicht der Lebensstil ein bisschen justiert werden muss.

Hoher Blutdruck ist ein heimlicher Schurke, der ohne große Ankündigung Unheil anrichten kann. Deshalb ist es wichtig, dass der Blutdruck regelmäßig überprüft wird. Ist er zu hoch, gibt’s Tipps und Tricks oder Medikamente, um ihn wieder ins Lot zu bringen. Auch das Herz, unsere lebenswichtige Pumpe, braucht auch ein bisschen Liebe in Form von regelmäßigen Checks. EKG und weitere Herz-Untersuchungen stellen sicher, dass das Herz der Großeltern so stark schlägt wie ihre Liebe zu ihren Enkelkindern.

Ein Check-up beim Augenarzt kann ernsthafte Probleme frühzeitig erkennen. Altersbedingte Makuladegeneration oder Glaukom sind zwei Krankheiten, bei denen die Alarmglocken klingeln. Ein Hörtest sollte ebenfalls nicht fehlen. Damit Opa das Flüstern der Enkelkinder und Oma das Zwitschern der Vögel nicht verpasst, ist es wichtig, regelmäßig das Gehör überprüfen zu lassen.

(Foto: Adobe Stock / InsideCreativeHouse)

Um sicherzustellen, dass die Knochen stark bleiben und das Risiko von Brüchen minimiert wird, ist eine Knochendichte-Messung besonders für ältere Frauen wichtig. Osteoporose ist eine Erkrankung, die deutlich häufiger Frauen betrifft. Der Hauptgrund, warum Frauen häufiger von Osteoporose betroffen sind, liegt an den Hormonen – genauer gesagt am Östrogen. Dieses Hormon spielt eine Schlüsselrolle beim Knochenaufbau und -erhalt. Wenn Frauen in die Wechseljahre kommen, sinkt der Östrogenspiegel, und der Knochenabbau beginnt schneller zu laufen als der Aufbau. 

Zu guter Letzt: Die Krebsvorsorge. Für die Damen bedeutet das Mammographie und gynäkologische Untersuchung, für die Herren die Überprüfung der Prostata. Unangenehm? Vielleicht. Lebensrettend? Definitiv.

Hinweise, dass ein Besuch beim Arzt ratsam ist

Unsere Körper haben ihre eigene Art, Alarm zu schlagen – manchmal subtil, manchmal weniger subtil. Wie bei einem Auto, das plötzlich komische Geräusche macht, sollten wir auch bei den Warnsignalen des Körpers die Ohren spitzen. Hier ein paar Hinweise, dass Oma oder Opa vielleicht einen Boxenstopp beim Arzt einlegen sollten:

  • Der unerklärliche Gewichtsverlust: Wenn die Waage plötzlich nach unten rauscht, ohne dass die Diät geändert wurde oder das Fitnessstudio zum zweiten Wohnzimmer geworden ist, solltest du hellhörig werden. Ein unerklärlicher Gewichtsverlust kann ein Hinweis auf verschiedene Gesundheitsprobleme sein.
  • Die ewige Müdigkeit: Wir reden hier nicht von dem „Ich habe gestern zu spät Netflix geschaut“-Müde, sondern von einer tiefgreifenden Erschöpfung, die auch nach einer guten Nacht mit viel Schlaf nicht verschwinden will. Das kann alles Mögliche bedeuten, von Herz-Kreislauf-Problemen bis hin zu einem Mangel an wichtigen Nährstoffen.
  • Änderungen im Stuhlgang: Das ist vielleicht nicht das Lieblingsthema am Esstisch, aber Veränderungen im Stuhlgang sind ernst zu nehmen. Ob Durchfall, Verstopfung oder Veränderungen in Farbe und Konsistenz – der Darm weiß, was Sache ist.
  • Kurzatmigkeit: Wenn das Treppensteigen plötzlich zur Mount Everest-Expedition wird, ist das ein Zeichen, dass etwas nicht stimmt. Kurzatmigkeit kann auf Herz- oder Lungenprobleme hinweisen und sollte definitiv nicht ignoriert werden.
  • Anhaltende Schmerzen: Chronische Schmerzen, die einfach nicht verschwinden wollen, sind ein deutliches Zeichen, dass der Körper nicht happy ist. Besonders wenn diese Schmerzen neu sind oder sich intensivieren, ist es Zeit, dem Ganzen auf den Grund zu gehen.
  • Veränderungen auf der Haut: Die Haut ist unser größtes Organ und ein ziemlich guter Indikator für unsere Gesundheit. Neue Muttermale, Veränderungen bestehender Muttermale oder unerklärliche Hautausschläge? Ab zum Arzt!
  • Der Nebel im Kopf: Vergesslichkeit kann ein Teil des Älterwerdens sein, aber wenn Oma plötzlich nicht mehr weiß, wie der Wasserkocher funktioniert, oder Opa regelmäßig Termine vergisst, sollte man genauer hinschauen. Brain Fog kann mehrere Ursachen haben, wie zum Beispiel Schlafmangel, Dehydration durch eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr oder auch ein Mangel an Bewegung. Es gibt allerdings auch ernstzunehmende Krankheiten wie Alzheimer oder Demenz, die sich anfänglich so äußern. Kognitive Veränderungen sind daher immer ernst zu nehmen.

Geistige Gesundheit und Wohlbefinden

Geistige Fitness ist mindestens genauso wichtig wie körperliche – schließlich wollen wir doch, dass Oma und Opa nicht nur beim Bingo die Nase vorn haben, sondern auch beim Kreuzworträtsel-Duell glänzen. Verschiedene Rätsel, Sudoku und Schach sind tolle Zeitvertreibe, die dabei helfen, geistig fit zu bleiben. Sie helfen, die Denkprozesse in Schwung zu halten und die kognitive Flexibilität zu fördern. 

Du bist nie zu alt, um etwas Neues zu lernen. Ob eine neue Sprache, ein Musikinstrument oder wie man den perfekten Apfelkuchen backt – neue Fähigkeiten zu erlernen, hält das Gehirn fit und macht obendrein noch Spaß. Vielleicht hat Oma ja Lust, endlich das Geheimnis des Internets zu lüften, oder Opa will sich als Hobby-Maler versuchen?

Gespräche sind Balsam für die Seele und ein tolles Training fürs Gehirn. Durch das Erzählen von Geschichten und das Teilen von Erinnerungen bleiben die sprachlichen Fähigkeiten sowie die Verbindung zur eigenen Geschichte erhalten. Also, schnapp dir einen Kaffee und lass dir von Opa von damals erzählen, als er noch Rockstar war – oder es zumindest versucht hat – oder lern von Oma, wie du strickst.

Soziale Kontakte zu pflegen, ist nicht nur gut fürs Herz, sondern auch fürs Hirn. Regelmäßige Treffen mit Freunden oder Familienzusammenkünfte halten die sozialen Fähigkeiten auf Trab und sorgen für gute Laune. Bei einem regelmäßigen Spieleabend kommen auch die Großeltern voll auf ihre Kosten.

(Foto: Adobe Stock)