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ISDN-Abschaltung - So geht's!
Alles, was du zur ISDN-Abschaltung wissen musst, haben wir für dich im Überblick.
Über viele Jahre war ISDN der Standard, wenn es um eine professionelle Telefonie ging. Ende des 20. Jahrhunderts löste diese Technologie das analoge Telefonieren über die Kupferleitungen ab. Mittlerweile gilt die ISDN-Technologie aber als veraltet und nicht mehr zeitgemäß. Schon vor mehreren Jahren begannen die Anbieter deshalb mit dem Umstieg auf das sogenannte VoIP – kurz für "Voice-over-IP". Die alte ISDN-Technologie wird dagegen von den meisten Anbietern Stück für Stück abgeschaltet, weshalb sich für viele Kunden – und vielleicht auch für dich - ein Handlungsbedarf ergibt.
Damals Fortschritt, heute veraltet
Mit der ISDN-Technologie wurde in der Welt der Kommunikation ein Meilenstein erreicht. Denn hiermit wurde das über 100 Jahre alte analoge Telefonieren digitalisiert. Durch ISDN war es von einem Tag auf den anderen möglich, Leitungen für mehrere Dienste gleichzeitig zu nutzen. So war es damit möglich, zum Beispiel gleichzeitig zu telefonieren und im Internet zu surfen. Mit der Einführung von der ISDN-Technologie, welche im Jahr 1997 endgültig flächendeckend in Deutschland verfügbar war, ergaben sich sowohl für Privathaushalte als auch für Firmenkunden einige Vorteile.
Dadurch, dass die Daten seitdem digital übertragen wurden, verbesserte sich die Qualität der Sprachübertragung merklich. Bei der analogen Technologie war es zuvor so, dass sich die Qualität mit zunehmender Entfernung zum Gesprächspartner verschlechterte. Bemerkbar machte sich das durch ein Rauschen, welches mit steigender Distanz zunahm.
Bevorstehende Abschaltung
Auch wenn die ISDN-Technologie seinerzeit das Telefonieren revolutioniert hat, heute kann es mit den neuen Technologien nicht mehr mithalten. Bereits 1995 bahnte sich an, dass die Umstellung auf VoIP unumgänglich sein wird. Der wirkliche Umbruch begann allerdings erst im Jahr 2004. Dieser Wandel ist mittlerweile beinahe abgeschlossen. Die meisten Nutzer haben in den vergangenen Jahren bereits auf die internetbasierte Telefonie gewechselt. Wer das bisher nicht getan hat und weiterhin auf ISDN setzt, muss eventuell bald nachziehen.
Denn ein Großteil der Anbieter stellt sein Angebot bezüglich ISDN bald ein. Die Telekom hat dies bereits vor mehreren Jahren getan. Andere Anbieter folgen. Einzig Vodafone stellt seinen Kunden den Service noch bis zum Ende des Jahres 2022 zur Verfügung. Ein Wechsel auf VoIP ist damit fast unausweichlich. Wer dennoch weiterhin ISDN nutzen möchte, muss zu einem der wenigen verbleibenden Anbieter, die ISDN weiterhin anbieten. Allerdings gilt es hierbei zu beachten, dass Telefone und Ersatzteile für die dazugehörigen Geräte nicht oder kaum mehr hergestellt werden, was in Zukunft zu Problemen führen kann. Da die Nutzung des internetbasierten Telefonierens ohnehin nur Vorteile hat, ist ein Wechsel deshalb in der Regel die bessere Wahl.
So funktioniert VoIP
VoIP wird an das All-IP-Netz des jeweiligen Anbieters angeschlossen. VoIP wird dabei auch häufig als VoIP-Telefonie, IP-Telefonie oder Internettelefonie bezeichnet. Daraus ergibt sich auch die grundlegende Neuerung mit der Einführung dieses Systems. Denn hier laufen die Daten nun nicht mehr durch die alten Kupferleitungen, sondern über einen Breitband-Internetanschluss. Hierfür werden bei dem Telefonat die Sprachsignale digitalisiert und als Datenpakete über ein sogenanntes IP-Netzwerk übertragen.
Für das Telefonieren sind dabei vor allem zwei Protokolle relevant: Zum einen das Session Initiation Protocol (kurz SIP) und zum anderen das Real-Time Transport Protocol (kurz RTP). SIP ist hierbei für den Auf- und Abbau einer Telefonverbindung verantwortlich. Das RTP ist hingegen für die Übertragung des eigentlichen Gesprächs verantwortlich.
Zum Telefonieren wird das Telefon fortan mit dem Router verbunden. Das funktioniert entweder über ein entsprechendes Kabel oder den Funkstandard DECT. Die Telefongespräche laufen anschließend über das Internet. Auch wenn die Abläufe im Hintergrund vollkommen verschieden zur ISDN-Technologie sind, wirst du nach der Umstellung keinen grundsätzlichen Unterschied feststellen können.
Um eine Verbindung mit über VoIP aufzubauen, benötigt es eine SIP-Adresse, welche ähnlich wie eine E-Mail-Adresse funktioniert. Die Aufgabe vom Session Initiation Protocol ist es, Daten über ein geschütztes Netz zu transportieren. Der Gesprächsaufbau erfolgt über die SIP-Server der Teilnehmer. Wenn du eine Nummer in das Telefon eingibst, sendet dein Gerät diese Nummer an deinen SIP-Server. Dieser gibt die Information an den SIP-Server des anderen Teilnehmers weiter, welcher das Gerät der anderen Person – mit einem Klingeln - benachrichtigt. Für das Gespräch selbst werden die akustischen Signale der beiden Teilnehmer digitalisiert und verschlüsselt und anschließend über das IP-Netz versendet. Beim Gegenüber angekommen, werden sie entschlüsselt und in hörbare, akustische Signale umgewandelt. Ein Gespräch ist dadurch praktisch in Echtzeit möglich.
Für Unternehmen gibt es zwei Möglichkeiten, um die neue IP-Technologie bei der Arbeit zu nutzen: Zum einen mit der Hilfe von einem SIP Trunk und zum anderen über eine Cloud-Lösung.
Die Vorteile der neuen Technologie
VoIP gehört zu den wenig bekannten, aber wichtigen Neuerungen in der Welt der Technologie, welche dafür gesorgt haben, dass alltägliche Situationen nun leichter fallen und die Arbeitsabläufe in Unternehmen effizienter gestaltet werden können. Von vielen der Vorteile profitieren vor allem Unternehmen. So wird die Umstellung bei ihnen unter anderem dafür sorgen, dass die IT-Infrastruktur schlanker wird, da für die IP-Telefonie die bereits bestehende Netzinfrastruktur verwendet werden kann. Das schlägt sich auch auf die Kosten nieder. Denn nicht nur Kunden profitieren davon, sondern auch die Anbieter. Denn diese müssen fortan nur noch ein Netz betreiben und können Einsparungen an ihre Kunden weitergeben.
Des Weiteren können Nutzer fortan ortsunabhängig telefonieren, indem sie beispielsweise eine spezielle App auf dem Smartphone installieren. Zusätzlich verbessert sich die Qualität der Sprachübertragung deutlich, während außerdem neue Funktionen zur Verfügung stehen. Zudem lässt sich die Technologie leicht skalieren, um mehr Gespräche gleichzeitig zu ermöglichen.
Fazit
Die ISDN-Technologie hat der Gesellschaft viele Jahre lang einen guten Dienst erwiesen und wesentlich zur Digitalisierung beigetragen. In Zukunft wird das Internet allerdings eine zunehmend wichtige Rolle bei der Kommunikation spielen – So auch bei der Telefonie. Hier bildet VoIP den neuen Standard, der sowohl für Privat- als auch für Firmenkunden viele Vorteile bietet. Da ISDN in naher Zukunft fast vollständig eingestellt wird, müssen sich die verbleibenden Nutzer rechtzeitig auf einen Wechsel vorbeireiten, damit sie das Telefon ohne Ausfälle weiter nutzen können. Zwar gibt es auch die Möglichkeit, zu kleinen Anbietern zu wechseln, welche weiterhin einen ISDN-Anschluss anbieten, allerdings werden in Zukunft kaum mehr dazugehörige Geräte sowie Ersatzteile angeboten. Ein Wechsel auf VoIP ist damit langfristig unausweichlich.