Jobsuche - wie sich Bewerber und Arbeitgeber wirklich verstehen
Auf der Suche nach versteckten Talenten oder etablierten Arbeitskräften liegen Glück und Frust oft eng beieinander.
Während viele motivierte Bewerber bemängeln, dass sie von Firmen und Personalern mit ihren Fähigkeiten nicht richtig erkannt werden, klagen Betriebe diverser Branche über den wachsenden Fachkräftemangel. Dabei scheitert die erfolgreiche Vermittlung nicht selten an der fehlenden Kommunikation miteinander oder fehlenden Vorstellungen auf beiden Seiten.
Erfolgreiche Jobsuche - für beide Seiten anspruchsvoll
Der Arbeitsmarkt in Deutschland ist stetig in Bewegung – leider nicht immer in die Richtung, wie es sich viele Arbeitgeber wünschen. Die Besetzung teils langfristig bestehender Vakanzen erscheint in vielen Fällen hoffnungslos, da qualifiziertes Personal selbst mit der stetigen Zuwanderungen von Fachkräften nicht gedeckt werden kann. Oft wird erwartet, bereits den perfekt qualifizierten Bewerber zu finden, ohne selbst Leistungen beim Onboarding oder in der Weiterbildung zu erbringen.
Mit ähnlichen Problemen befassen sich viele Bewerber, die nicht selten über die Ansprüche und Vorstellungen potenzieller Arbeitgeber stolpern. Im Extremfall stellt sich erst in der ersten Arbeitswoche heraus, was dieser wirklich möchte und wie Stellenanzeige und Bewerbungsgespräch einen falschen Eindruck erweckten. Für eine erfolgreiche Zusammenarbeit ist ein Zugehen aufeinander unerlässlich und setzt einen bewussten Umgang mit einer klaren Kommunikation voraus.
Klare Informationen bei der Jobsuche online vermitteln
Der erste Einstiegspunkt, über den Unternehmen und Bewerber miteinander in Kontakt treten, ist die digitale Stellenanzeige. Gerne werden namhafte Jobbörsen für eine schnelle Stellensuche genutzt, die Unternehmen für kleines Geld eine ausführliche Darstellung der Firma mit ihren Stellen ermöglichen. Die Anforderungen an Stellenanzeigen hat sich über die letzten Jahre grundlegend verändert, leider greifen viele Betriebe jedoch noch immer auf die stetig gleichen Vorlagen zurück.
Eine individuelle Ansprache mit einer klaren Kommunikation der Aufgaben, Stärken und Benefits des Unternehmens ist unerlässlich, um eine jüngere Generation an Bewerbern zu erreichen. Motivierte und fleißige Arbeitskräfte, die sich gerne weiterbilden und einen Neueinstieg in Branche und Firma suchen, gibt es viele. Allerdings sollte klar werden, dass dies auch angemessen belohnt wird – durch Geld, persönliche Anerkennung oder die Möglichkeit zur Weiterbildung. Genau dies geht aus klassischen Stellenanzeigen selten hervor, die eher suggerieren, dass der Bewerber über eine erfolgreiche Auswahl froh sein sollte.
Eigeninitiative von Unternehmen oft belohnt
Nicht immer wird die perfekte, fertig ausgebildete Fachkraft für eine ausgeschriebene Vakanz bereitstehen. Wer als kleines Unternahmen versteckte Talente erschließen möchte, kann genau hier ansetzen und den eigenen Betrieb als spannende Perspektive präsentieren. Gute Bewerber müssen dabei nicht zwingend von null anfangen, Branchenkenntnisse und vergleichbare Qualifikationen sind von Nutzen. Allerdings können Quereinstieg und Weiterbildung in vielen Fällen den gleichen Zweck erfüllen.
Gerade wenn Bewerber in ihrem aktuellen Unternehmen und der aktuellen Branche nicht mehr zufrieden sind, ist die Bereitschaft groß, etwas Neues zu lernen. Diese Interessenten bringen eine wirkliche Motivation mit, neu durchstarten zu wollen und hierbei Zeit und Kraft in ihren neuen Lebensweg zu investieren. Wer hier als Unternehmen bereit ist, etwas Geld in die Fort- und Weiterbildung der Bewerber zu stecken, wird hiervon langfristig erheblich profitieren können.
Standort und Lebensqualität als Vorteile nutzen
Nicht immer muss das Unternehmen an sich den Vorteil bieten, den sich Bewerber bei einem Jobwechsel wünschen. Hier sollte ein Bewusstsein entstehen, welche Standortvorteile es gibt und was möglicherweise durch einen Umzug in die Region des Unternehmens reizvoll sein könnte. Gerade wenn die ausgeschriebenen Jobs Berlin, Hamburg oder eine andere Großstadt als Arbeitsort bewerben, wird dies den Geist vieler junger Bewerber mit Lust auf diese dynamischen Metropolen treffen.
Ein anderer Faktor für eine bessere Lebensqualität der Arbeitskräfte geht in die genau andere Richtung: eine Arbeit vom heimischen Schreibtisch aus. Für viele Firmen bleibt Remote Work trotz der fortschreitenden Digitalisierung schwierig umzusetzen. Meist fehlen die Infrastrukturen oder ein Bewusstsein, welche Prozesse und Aufgaben sich problemlos von einem Arbeitsplatz zu Hause erledigen ließen. Wer dies in Ruhe analysiert und Arbeitsplätze entsprechend diesem Potenzial gestaltet, wird erneut auf offene Ohren bei vielen jüngeren Bewerbern stoßen.
Ansprüche als Bewerber überdenken
Während Unternehmen viele Wege offenstehen, sich jungen und motivierten Kandidaten zu öffnen, sollte auch auf Seiten der Bewerber ein Umdenken stattfinden. Dies gilt umso mehr, wenn über Wochen und Monate hinweg keine Aussicht auf eine Anstellung im vertrauten Umfeld besteht. Etwas Neues zu lernen, wird im ersten Schritt als anstrengend oder sogar unnötig empfunden. Genau hier anzusetzen kann jedoch dafür sorgen, sich von der Masse abzuheben und zukünftigen Chefs ein echtes Engagement zu zeigen.
Der Quereinstieg in andere Branchen und Firmen ist heutzutage realistischer als noch vor einigen Jahrzehnten. Zum einen ist die Bindung zwischen Arbeitnehmer und -geber nicht mehr so ausgeprägt wie vor einigen Generationen. Wie oben angesprochen, sind Firmen auf motivierte Quereinsteiger angewiesen und wissen, dass diese nicht das umfassende Fachwissen eines Branchenprofis mitbringen können. Dies als Potenzial zu nutzen und eine sprichwörtlich neue Berufung zu finden, kann die Stellensuche erheblich abkürzen.
Was für den Arbeitsplatz selbst gilt, hat auch für die Ansprüche des Bewerbers seine Gültigkeit. Wer klare Vorstellungen in Entlohnung und sonstigen Vergünstigungen mitbringt und erkennt, dass diese schlichtweg von Firmen der gewünschten Branche nicht erfüllt werden, muss eher an seinen Ansprüchen arbeiten. Gerade im Quereinstieg kann es lohnen, zunächst einen Schritt zurückzugehen und erst einmal durch Fleiß und Qualität zu überzeugen. Ist dies geglückt, werden Arbeitgeber gerne bereit sein, die eigenen Stärken entsprechend zu entlohnen.
Neue Motivation statt ewiger Frust
Wie groß der Bedarf an motivierten Arbeitskräften in nahezu allen Branchen ist, lässt sich beim Blick auf die großen Stellenportale online schnell feststellen. Dies gilt nicht alleine für große Firmen in Metropolregionen. Im Gegenteil: Gerade in der ländlichen Region fehlt es oft an Personal, so dass sich hier attraktive Möglichkeiten ergeben. Hier kann das Gehalt niedriger ausfallen, dafür können andere Benefits und die hohe Lebensqualität in einem entspannten Wohn- und Arbeitsumfeld den Ausschlag geben.
Beide Seiten sollten sich bewusst sein, dass sich die Arbeitslandschaft stetig verändert und neue Generationen mit neuen Wünschen und Ansprüchen auf den Arbeitsmarkt gelangen. Hierauf kann mit Frust und Enttäuschung reagiert oder dies als Motivator für neue Herausforderungen in der Zukunft verstanden werden.
Unsere Stellenangebote bei ENERGY und die täglich neuen Einträge auf großen Stellenportalen zeigen, wie facettenreich ein Quereinstieg oder eine neue Herausforderung innerhalb der eigenen Branche aussehen kann. Wird offen und klar über die jeweiligen Vorstellungen kommuniziert, dürfte die Unterschrift eines Arbeitsvertrags schneller als erwartet gelingen.