Zoe Wees bei ENERGY Zoe Wees bei ENERGY

Zoe Wees bei ENERGY: Exklusiver Mental Health Talk mit Fans

Ihr Debütalbum heißt "Therapy" & Mental Health ist für sie ein Herzensthema - bei ENERGY hat sich die Sängerin mit Fans ausgetauscht.

Zoe Wees kennen wir von Hits wie "Girls Like Us" oder "Control". Im November 2023 erschien dann ihr lang erwartetes Debütalbum, welches den Titel "Therapy" trägt. Bei ENERGY sprach die 22-Jährige ganz exklusiv in einer kleinen Runde mit Fans & ENERGY Moderatorin Mona über das Album, ihre Epilepsie, Therapie, Panikattacken und mehr. Eingeladen waren Marco, Jamy, Lucy & Amira - alle haben ihre ganz eigenen Erfahrungen mit dem Thema seelische Gesundheit gemacht. 

Das Ziel der Gesprächsrunde: Einen Safe Space für Gespräche über Mental Health schaffen und in einen hilfreichen Austausch gehen. Aber natürlich ging es auch um Musik. 

ENERGY Hits

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Schreiben und Journaling als eine Form von Therapie

Zoes neues Album heißt "Therapy" und dessen Titel ist auch wirklich Programm: Vier Jahre lang hat Zoe daran gearbeitet und der Schaffensprozess war wie eine große Therapiesitzung. Das Schreiben ist - neben ihrer eigentlichen Therapie mit ihrer Psychologin - das Tool, was Zoe am meisten hilft. 

Wenn sie schreibt, dann geht es erstmal nur ums Schreiben - nicht darum, dass der Song auch wirklich erscheinen muss. Ihre Therapie hilft ihr dabei, Themen und die richtigen Worte zu finden. "Ich habe ganz viele Songs, die nicht drauf [auf das Album] gekommen sind, weil sie sehr persönlich sind", verrät Zoe im Gespräch bei ENERGY. 

Auch für die anderen Teilnehmer*innen des Talks ist Schreiben und Journaling eine hilfreiche Technik, um die eigenen Gedanken rauszulassen und zu sortieren. Woran das liegen könnte, fasst Zoe so zusammen: 

"Das ist echt krass, wenn man etwas Greifbares hat. Weil man hat diese psychischen Krankheiten und du kannst es nicht fühlen, nicht sehen, es ist einfach da. Und wenn du das in eine Kunst, in etwas Kreatives steckst & es hören und fühlen kannst, anfassen und sehen kannst - das löst alle meine Probleme."

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Von Epilepsie zu Panikattacken

Im Kindesalter wurde bei Zoe Wees eine Rolando-Epilepsie diagnostiziert. Mit 14 Jahren, als die Epilepsie laut Arzt weg war, plagten sie trotzdem noch ähnliche Symptome: "Genauso wie ein epileptischer Anfall eigentlich: es fängt an, es wird alles taub, [...] es zuckt tatsächlich auch. Ich zittere komplett, mein Herz schlägt sehr schnell - manchmal fall ich um, weil mein Herz einfach zu schnell schlägt - solche Sachen."

Da wurde Zoe klar: Das sind Panikattacken und sie muss sich wieder Hilfe holen. Diese fand sie in ihrer Psychologin, die mittlerweile auch mit ihr auf Tour geht & eine gute Freundin geworden ist. Mit ihrer Hilfe konnte Zoe einige Muster identifizieren. 

"Ich wusste immer, wenn ich zu glücklich werde, dann kriege ich Panikattacken. Das ist immer so gewesen", erzählt Zoe. "Und dann habe irgendwann mit meiner Psychologin [...] gelernt, dieses Gefühl in ein positives Gefühl umzuwandeln. Und für mich ist es zwar noch Angst - und ich weiß auch, dass es Angst ist, aber ich würde es gar nicht mehr Angst nennen. Es ist fast komplett aufgelöst - es ist zwar da und ich habe es auch fast jeden Tag, aber es ist für mich voll ein schönes Gefühl. Es ist kein schlimmes Gefühl mehr."

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Rituale & Skills für den Umgang mit Panikattacken

Ganz wichtig: Panikattacken haben viele Gesichter und können bei jeder Person anders aussehen! Genauso individuell gestalten sich auch die Skills, die sich Betroffene aneignen können, um eine Attacke oder auch Nervosität zu überstehen. 

In dem Gespräch tauschten sich Marco, Jamy, Lucy & Amira und Zoe über ihre verschiedenen Techniken aus - alles, was die Sinne aktiviert, kann helfen. Dazu gehören Reize wie Kälte, Wärme, Schärfe oder Säure. Auch Bäume anfassen oder ein Gummiband ums Handgelenk können Linderung verschaffen.

Akzeptanz und Heilung

Der Gedanke daran, die Krankheit als etwas zu akzeptieren, das ein Leben lang nicht mehr weggeht, hat Zoe Wees extrem geholfen. "Diese Akzeptanz hat mir das alles leichter gemacht", verrät sie. "Ich kenne das Gefühl: Ich weiß genau wie es abläuft, ich habe es seit 10 Jahren, seit dem ich klein bin. Es ist nicht mehr unbekannt und es ist jetzt so: Okay, it's a part of me."

Heilung ist auch immer ein Prozess, da ist sich die Runde einig. Über ihren eigenen Heilungsprozess sagt Zoe: "Ich würde schon sagen, dass ich geheilt bin. Aber zum 'geheilt sein' gehören Panikattacken. Dazu gehört, dass ich depressive Phasen habe. Aber ich bin auf jeden Fall [...] viel viel weiter, als ich vor 5 Jahren oder so war. Ich habe mich voll hochgearbeitet, mich viel mit mir selber beschäftigt."

Heute vertraut Zoe Wees viel mehr in ihre eigene Stärke. Doch der Weg dorthin war nicht einfach. Dennoch blickt sie versöhnlich auf ihre Vergangenheit: "Es tut mir auf jeden Fall Leid, was ich mir angetan habe, [...] aber alles, was mich jetzt hierher geführt hat, ist richtig so gewesen. Ohne diese ganzen Schritte wäre ich wahrscheinlich jetzt gar nicht hier. Jedes Quälen, jeder Schmerz und jedes Weinen hat mich zu dem gemacht, was ich jetzt bin. Deswegen: Not sorry to myself, I'm so proud of myself."

Das ganze Gespräch kannst du dir hier anschauen:

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HINWEIS: Wenn du von Depressionen und/oder psychischen Problemen betroffen sein solltest, findest du hier einige Anlaufstellen für Hilfe:
 

  • Telefonseelsorge: 0800 1110111 und 0800 1110222
  • Muslimisches Seelsorgetelefon: 030 443 509 821
  • Info-Telefon Depression der Stiftung Deutsche Depressionshilfe: 0800 3344533
  • Beratungshotline "Seelische Gesundheit" der Robert-Enke-Stiftung: 0241 8036777
  • Nummer gegen Kummer (für Kinder & Jugendliche): 116 111
  • Nummer gegen Kummer (Elterntelefon): 0800 111 0 550