Der ENERGY "One Piece" Guide zur Netflix Serie

Die Live-Action Serie "One Piece" ist bereits in aller Munde. Nicht einmal eine Woche nach der Netflix Veröffentlichung hat die Serie vom japanischen Mangazeichner Eiichirō Oda bereits alle Rekorde gebrochen. In 84 Ländern landete die Serie auf Platz 1 des Streaming Dienstes und schubste damit Wednesday und Squid Game vom Thron. 

Eins vorweg: Sowohl Manga, Anime, als auch die neue Live-Action Serie auf Netflix behandeln in etwa dieselbe Handlung. Während es beim Anime aber noch sogenannte "Filler-Folgen" gibt, hat die Live-Action Serie hier und da ein wenig Handlung eingebüßt, um schneller in die Welt der Piraten einzutauchen.

Was die Unterschiede und die Besonderheiten der einzelnen Varianten sind, erfährst du hier!

Der Manga "One Piece" erschien erstmals 1997. Seitdem erscheinen die Abenteuer wöchentlich im Shūkan Shōnen Jump, einem japanischen Anime Magazin. 

Im Mittelpunkt der Handlung steht der Hauptcharakter, der junge Pirat Monkey D. Ruffy, welcher es sich zur Aufgabe gemacht hat, das legendäre "One Piece" zu finden. Das "One Piece" ist einen sagenumwobener Piratenschatz dessen Aufenthaltsort seit dem Tod seines Besitzers, dem Piratenkönig Gol D. Roger, ein Geheimnis ist. Mit einem Strohhut ausgestattet trifft er auf neun weitere Charaktere, welche Teil seiner eigenen Crew, der "Strohhutbande" werden.

Zorro, einen Piratenjäger. Nami, eine begabte Kartografin und Navigatorin. Lysop, der Waffenspezialist der Crew. Sanji, der Smutje (also Koch) an Board. Chopper, der Schiffsarzt. Nico Robin, eine Archäologin.  Franky, ein Cyborg und der Schiffszimmermann. Brook, ein menschliches Skelett und begnadeter Fechter. Und Jinbei, ein Fischmensch.

Eine Besonderheit im Universum von "One Piece" bilden die sogenannten "Teufelsfrüchte". Diese bieten demjenigen, der sie gegessen hat, besondere Kräfte. Ruffy zum Beispiel aß in seiner Jugend die "Gum-Gum-Frucht", welche ihm die Fähigkeit gab, seinen Körper nahezu unendlich zu dehnen. Schiffsarzt Chopper war ursprünglich ein Rentier, bis er von der "Mensch-Mensch-Frucht" aß und seitdem ein Menschenrentier ist. Brook aß wiederum von der "Totenreich-Frucht" und konnte deswegen nach seinem Tod wieder seine Seele kontrollieren, da sein Körper aber schon verwest war, bewegt er sich nun als lebendes Skelett durch die Welt. 

Das "One Piece" erfolgreich ist, ist nicht einfach nur so ein Gefühl. Tatsächlich hält die Manga-Serie einige Rekorde, darunter die der erfolgreichsten Mangareihe aller Zeiten mit über 500 Millionen verkauften Exemplaren. Im Juni 2015 wurde die Reihe vom Guinnes-Buch der Rekorde als meistverkaufte Comicserie der Welt eines einzelnen Autoren ausgezeichnet. Im Jahr 2011 wurden vom 64. Band direkt zur Veröffentlichung 4 Millionen Exemplare gedruckt, mehr als jemals zuvor - zum Vergleich: Harry Potter und der Orden des Phönix wurde in der Erstauflage "nur" 2,9 Millionen mal gedruckt. 

Bereits 1 Jahr nach der Veröffentlichung des Mangas begann die Produktion der Anime Serie. Seit 1998 sind so schon über 1000 Folgen, sowie dreizehn Filme, über zehn Fernsehspecials, Original-Video-Animations und einige Kurzfilme entstanden. 

Auch hier folgen wir Ruffy und seiner Crew durch die Welt auf der Suche nach dem "One Piece". Eine Besonderheit beim Anime sind die sogenannten "Filler-Folgen". Diese treiben die Haupthandlung nicht weiter voran und befassen sich eher mit nebensächlichen Handlungen oder folgen den Nebencharakteren auf ihren eigenen kleinen Abenteuern. Außerdem sorgen sie dafür, dass die Handlung des Animes, nicht die des Mangas überholt. 

Wer jetzt dem Piraten-Fieber verfallen ist, muss hier ein bisschen ausgebremst werden. Den Anime zu "One Piece" gibt es aktuell nämlich weder bei Netflix, noch bei Disney +, Amazon Prime Video, WOW oder Sky. Einzig Anime-Gigant Crunchyroll bietet die Serie in seinem kostenpflichtigen Abo an. 

An der Stelle gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht: Während du bei Crunchyroll nämlich tatsächlich ALLE 1073 Folgen schauen kannst, gehst du hier mit einer deutschen Synchronisation leer aus. Alle Folgen sind ausschließlich auf japanisch mit englischen Untertiteln verfügbar. Fürs nebenbei schauen, also eher nicht geeignet. 

Es war DIE Sensation für alle Manga- und Anime-Fans! Bereits 2020 wurde angekündigt, dass Netflix sich die Realfilm-Rechte an der Reihe gesichert hatte und Ende August 2023 war es endlich so weit! Mit 8 Folgen erschien damit am 31. August die erste Staffel der Live-Action Serie. 

Der mexikanische Schauspieler Iñaki Godoy schlüpft in die Rolle des Piraten Monkey D. Ruffy. Neben ihm sind der japanische Schauspieler Mackenyu Arata als Zorro und die US-amerikanische Schauspielerin Emily Rudd als Nami zu sehen. 

Eine Live-Action Serie mit über 1000 Folgen? Unvorstellbar. Deswegen hat die Streaming-Serie hier einige Folgen und Handlungsstränge (sogenannte Arcs) zusammengefasst, beziehungsweise abgekürzt. In den 8 Folgen der Live-Action Serie wird deswegen in etwa die Handlung von ungefähr 45 Folgen des Animes behandelt. Fans des Animes werden hier sicher an der ein oder anderen Stelle bemerken, dass kleinere Inhalte fehlen, bei dem großen Erfolg der Serie, kann man hier nur hoffen, dass uns bald eine zweite Staffel der Serie erwartet und dort einige Handlungen aufgearbeitet und abgeschlossen werden. 

Fans der deutschen und der japanischen Anime-Serie sind aktuell vor allem wegen einer Sache ganz aus dem Häuschen: in beiden Versionen sind ALLE Originalsynchronsprecher zurückgekehrt. So hat man direkt das Gefühl, die bekannte Serie vor sich zu haben und seinen Helden nun tatsächlich live zu folgen. Eine schöne Besonderheit für alle Fans des Manga-Epos. 

Viele stellen sich die logische Frage: Muss ich den Manga gelesen, oder den Anime geschaut haben, um jetzt die Netflix Live-Action Version von "One Piece" schauen zu können? Die Antwort: Nein. 

Die Streaming-Version führt auch neue Fans an das Universum ran und hilft ihnen einen Einstieg in die Welt um Ruffy und Co. zu finden. Natürlich werden Hardcore Fans hier mehr Easter-Eggs finden und Kleinigkeiten entdecken, die aus dem Anime übernommen worden sind. Aber auch für Neulinge ist die Serie ein schöner Einstieg. Und wer danach auf den Geschmack gekommen ist, kann immer noch guten Gewissens mit dem Anime oder dem Manga beginnen und Ruffy auf seiner Suche nach dem "One Piece" begleiten.